Schon seit Längerem bestand bei den Jugendlichen der Wunsch, eine Landtagsdebatte live mitzuerleben. So hatte der Stadtverordnetenvorsteher Erwin Faulstich, der krankheitsbedingt nicht an der Fahrt teilnehmen konnte, Kontakt zum hiesigen CDU-Landtagsabgeordneten Michael Reul aufgenommen und einen Besuch des Hessischen Landtags möglich gemacht.
In Wiesbaden angekommen wurde die Gruppe zunächst von Mitarbeitern des Hessischen Landtags begrüßt. Dem schloss sich eine Präsentation über die Aufgaben und die Arbeitsweise des Parlaments und seiner Abgeordneten sowie der Landesregierung an. Höhepunkt der Veranstaltung war dann eine einstündige Teilnahme an einer Parlamentsdebatte von der Besuchertribüne aus. Der Kinder- und Jugendbeirat erlebte zunächst die Vereidigung zweier richterlicher Mitglieder des Hessischen Staatsgerichtshofes in Anwesenheit des Ministerpräsidenten Boris Rhein und seines Kabinetts. Fast alle Parlamentarier nahmen an dieser Vereidigung durch den Präsidenten des Staatsgerichtshofes teil. Danach verfolgte die Gruppe eine sehr lebhafte Debatte zum Antrag der FDP-Fraktion „Bezahlbares Bauen und Wohnen: Entfesselungsoffensive für den privaten Wohnungsbau in Hessen“. Nach der Einbringung des Antrags durch den FDP-Abgeordneten Dr. Naas bezogen Vertreter der übrigen im Landtag vertretenen Parteien Stellung, wobei es auch teilweise emotional und auch laut wurde.
Anschließend empfing der Landtagsabgeordnete Michael Reul die Mitglieder des Kinder- und Jugendbeirates zu einem einstündigen Austausch über seine politische Arbeit in Wiesbaden und in seinem Wahlkreis 42. So interessierte vor allem die Frage, wie man überhaupt Landtagsabgeordneter wird und welche Aufgaben man als Landtagsabgeordneter wahrnehmen muss. Herr Reul freute sich über das große Interesse des Kinder- und Jugendbeirates an der Politik, denn in der heutigen Zeit ist es wichtiger denn je, gerade jungen Menschen die parlamentarische Demokratie näherzubringen.
Bürgermeister Dominik Brasch dankte den Jugendlichen für ihr bislang an den Tag gelegtes Engagement im Gremium und für die rege Teilnahme an der Exkursion. Dies zeige deutlich, dass die jüngeren Generationen – entgegen manch anderslautender Meinung – politisch und gesellschaftlich höchst interessiert sind und mitgestalten wollen.
Die Jugendlichen selbst waren begeistert von dem Besuchsprogramm und nahmen viele neue Eindrücke und auch Anregungen mit nach Bad Soden-Salmünster. Nach einer kurzen Besichtigung der historischen Räume wie des großen Konzertsaals, in dem jedes Jahr der Hessische Friedenspreis verliehen wird, fuhr die Gruppe wieder nach Hause.